Integrationsbausteine für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte
„Wenn Kinder und Familien nach ihrer Flucht frühzeitig unterstützt werden, kann ihr Integrationsprozess leichter gelingen.“
Wie ist das Kursangebot entstanden und wer kann es durchführen?
Das Elternbildungsprogramm Starke Eltern – Starke Kinder® des Deutschen Kinderschutzbun-des (DKSB) stärkt seit mehr als drei Jahrzehnten die Erziehungskompetenz und verschafft so auch den Kinderrechten in der Familie mehr Geltung. Auf dieser Grundlage hat der Kinderschutzbund nunmehr sogenannte „Integrationsbausteine“ als Kurse für Eltern mit Zuwanderungsgeschichte entwickelt. Auch der Kinderschutzbund Mecklenburg-Vorpommern hat dieses neuentwickelte Kursangebot bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt. Das Kurskonzept kann grundsätzlich aber auch von Kommunen oder anderen freien Trägern übernom-men werden, vorausgesetzt, es wird nach den Kriterien des Kinderschutzbundes durchgeführt.
In jedem Fall müssen die Kursleiterinnen und Kursleiter eine entsprechende Zusatzqualifikation „Integrationsbausteine“ des Kinderschutzbundes absolviert haben.
Wie ist das Kursangebot strukturiert?
An einem Elternkurs „Integrationsbausteine“ können bis zu 18 Personen teilnehmen. Diese Zahl soll möglichst nicht überschritten werden. Die TeilnehmerInnen müssen auch aus einem Sprachraum stammen. Der Kurs besteht aus 8 Kurseinheiten a´3 Stunden. Er wird von 2 Kursleiterinnen und/oder Kursleitern durchgeführt. Zusätzlich steht eine Dolmetscherin/ ein Dolmetscher aus dem jeweiligen Sprachraum zur Verfügung. Parallel zur Kursdurchführung sollte immer eine naheliegende Kinderbetreuung organisiert werden.
Wo können diese Kurse stattfinden?
Grundsätzlich kann auch dieses Familienbildungsangebot an vielen denkbaren Orten durchgeführt werden. Besonders eignen sich Kitas, Schulen, Volkshochschulen, Mehrgenerationenhäuser, Familienzentren oder Gemeindezentren. In jedem Fall muss aber eine parallele Kinderbetreuung berücksichtigt werden, da die Kursteilnehmerinnen ihre Kinder in der Regel mitbringen möchten oder müssen.
Wichtige Ziele des Elternbildungsangebots:
- Die frühzeitige Unterstützung der Kinder und Familien nach ihrer Flucht zur Stabilisierung der psychischen Gesundheit von Kindern als Voraussetzung für einen gelingenden Integrationsprozess.
- Die Stärkung der Motivation und der Bereitschaft von Eltern, Angebote der frühen Förderung anzunehmen und mitzugestalten.
- Dabei werden sowohl ihre Belastungsfaktoren wahrgenommen als auch eine Hilfestellung bei der Stärkung ihrer Erziehungskompetenz gegeben.
- Im Mittelpunkt steht das Kind – seine Rechte und alters- sowie entwicklungsgemäße Bedürfnisse.
Im Sinne der Unterstützung für Eltern werden folgende Themen in den „Integrationsbau-steinen“ berücksichtigt:
- Wertebildung zwischen den Kulturen
- Sprache als Schlüssel zur Integration für Kinder und Eltern
- Elterliche Verantwortung und Kinderrechte
- Kindliche Bedürfnisse vom Schutz über Förderung bis hin zur Beteiligung
- Förderung und Bildung – von der Kita bis zur Schule
- Gesundheitssorge – von der Voruntersuchung bis zu Trauma-sensiblen Angeboten
- Erziehungspartnerschaft in Angeboten der Kinder‐ und Jugendhilfe sowie des Bildungswesens
- Kennenlernen der Hilfe‐ und Unterstützungsangebote im sozialen Umfeld
Was können Integrationsbausteine?
- informieren und zum Austausch anregen,
- Begegnung ermöglichen,
- Entlastung im Alltag schaffen.
Was sollen Integrationsbausteine?
- Eltern ernst nehmen,
- Orientierung bieten,
- Anforderungen ansprechen,
- Angebote und Unterstützungsleistungen bekannt machen.
Was können Integrationsbausteine nicht?
- Sie sind kein Ersatz für Therapie(n),
- kein Ersatz für rechtliche Beratung sowie rechtlichen Beistand und
- ist kein Mittel zur Veränderung der sozioökonomischen Situation.